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Stand: 23.10.2006 |
Unser HausprojektJeder Häuselbauer kennt wohl unser Problem: Wie soll das Haus aussehen? Fertigteilhaus oder Massivhaus? Aus der Beantwortung einer Frage ergeben sich mindestens zwei Neue! Wir haben uns erkundigt: auf Baumessen, im Zeitschriftenhandel, beim Bauherrenschutzbund, im Internet: www.bau.de www.dimagb.de www.private-bauherren.de www.solarkritik.de http://www.konrad-fischer-info.de www.prokeller.de Ich glaube, das sind so ziemlich die kontroversesten Bauseiten des deutschsprachigen Internets. Aber irgendwie hat jeder für sich betrachtet in seinen Ansichten Recht. Eine gute Mischung aus allem, die Beachtung von Jahrhunderte alter Bautradition und Erfahrung, vernünftig mit heutiger Technologie kombiniert sollte doch am besten sein. Zuerst reifte die Überzeugung, dass eine massive Bauweise dem Fertigteilhaus vorzuziehen ist. Warum? Das wohl und wehe eines Fertigteilhauses steht in großer Abhängigkeit mit einer präzise verarbeiteten Dampfsperre in der Gebäudehülle. Ist die Dampfsperre irgendwo luftdurchlässig, so kann warme feuchte Luft in die Dämmung gelangen.... der Feuchtigkeitsschaden ist programmiert. Selbst wenn in der Bauphase alles i.O. ist, muss man das ganze Häuserleben darauf achten, das die Sperre ganz bleibt, sei es das was innen oder außen angedübelt wurde, ein Leerrohr vergessen, eine Steckdose... etc. Zu der Ansicht, dass gerade Fertighäuser feuchtempfindlich sind, trugen auch die in Zeitschriften und TV gezeigten Negativbeispiele bei. Hier schnitten die Fertighäuser überdurchschnittlich schlecht ab, so jedenfalls unser Eindruck. Sicher das ausgebaute Dachgeschoss eines Massivhauses ist ähnlich empfindlich, hier ist es aber "nur" das Dachgeschoss. Gut .... also bauen wir mit Überzeugung massiv! Aber mit welchem Stein? Porenbeton(A=4-8), Bimsbeton(A=1,5-3), Poroton(A=10-25), Liapor(A=0,20 -0,24), Kalksandstein(A=4-8), oder gar Beton? Nach allerlei hin und her waren wir von Liapor alias "LIAPLAN Ultra 010" überzeugt. Hohe Schallschutzwerte, EnEV kompatibel ohne WDVS und der Stein saugt im Vergleich zu den anderen Baustoffen nicht soviel Wasser auf. Der Fachmann sagt kapillare Wasseraufnahme dazu, er nennt das auch Wasseraufnahmekoeffizient A(kg/m²h)=0,20-0,24. Deshalb also ein Stein aus Liapor. Ein WDVS kam aufgrund unserer Internetrecherchen nicht in Frage. Nächste Frage war dann, Gas, Oel, Pelett oder eine Wärmepumpe? Gar eine Solaranlage? Die Wärmepumpe mutete zunächst sehr interessant an. Die alleinige Abhängigkeit vom Strom als Energiequelle, die hohen Beschaffungskosten und die fehlenden Langzeiterfahrungen, ließen uns dann doch zu dem Schluß kommen..... nein, eine Wärmepumpe soll´s nicht sein. Da wir in der Nähe eines LSG bauen, war Oel nicht das Wahre. Auch der Bevorratungsaufwand störte. Den schönen Platz im Keller für einen Tank verschwenden? Deshalb fiel auch die Pelletheizung aus. Also fiel unsere Wahl auf die Gasheizung, zumal die Erdgasleitung in der Straße vor dem Haus liegt. Dazu ein wasserführender Heizkamin und ein 1000l Pufferspeicher im Keller. Solaranlage? Auch hier gibt es die heißesten Diskussionen, um die Effizienz und Rentabilität von Thermischen Solaranlagen ( u.a. www.solarkritik.de). Zuweilen wird von "Solarmafia" gesprochen. Nun, was Wahres wird auch da dran sein. Als wichtigste Lehre aus Hoffi´s Solarkritischer Seite nahm ich mit, dass nur eine 1a installierte Anlage zumindest Ihren Zweck erfüllt und 20% der Energie für die Bereitung von Warmwasser (Trinkwasser und Heizung) einsparen kann. Doch rechnet sich die Solaranlage nun oder nicht? Alle rechnen aus, wann die Solaranlage die Investitionskosten wieder "verdient" hat. Irgendwo stellte dann mal jemand die Frage, wann sich eine Gasheizung amortisiert hat. Ja, wann denn? Wenn es im Haus warm ist! Ansonsten ist auch eine Gasheizung ein Zuschussgeschäft....... Also "Solar, Na klar". Zugegeben die erhöhte Bundesförderung ab 2003 von 125,-€/m² gab dann den letzten Ausschlag. Wir zahlen also pro m² Indachkollektorfläche noch etwa 60,-€ / m² (jedenfalls bei unserem Lieferanten). Da wir den zur Solaranlage benötigten Speicher auch für den Heizkamin nutzen relativieren sich auch die Kosten für den Speicher und die Ladetechnik. Den ganzen Rest des Hausentwurfs haben wir dann in vielen abendfüllenden Diskussionen und anstrengenden Besuchen auf Baumessen zusammengefasst:
Nach langem Suchen und dem abklappern vieler Referenzbauherrn kamen wir auf die Firma "Baufirma XY" Haus der Verkäufer war ein symphatischer Mitdreißiger. Er hat sich viel Mühe gegeben und bis wir den Vertrag unterschrieben haben und beim Architekten unserem Projekt den letzten Schliff gaben verging so manch anstrengender Tag. Für die Auswahl war entscheidend:
Am Ende stand ein Vertrag. Hier nun ein paar Grundrisse. Bilder vom fertigen Haus gibt es inzwischen, denn aus dem "Projekt" wurde inzwischen unser Haus. Wer wissen will, warum alles nicht ohne Ärger ablief, liest aufmerksam unsere Homepage!
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